Konfiguration TrueNAS - Erstellen eine Daten-Pools
Veröffentlicht am 16. August 2024 • 4 Min. Lesezeit • 811 WörterNachdem TrueNAS selbst installiert ist, wird zunächst ein Daten-Pool erzeugt, dessen Layout massgeblich Einfluss auf die Leistung des Netzwerkspeichers hat.
Serie TrueNAS
Dies ist ein Beitrag im Rahmen der Serie TrueNAS - das NAS im Homelab .
TrueNAS setzt intern auf das ZFS Filesystem auf, weshalb im Kontext von TrueNAS gerne die äquivalenten ZFS Bezeichnungen verwendet werden (RAID 5 <-> RAID-Z1, RAID 6 <-> RAID-Z2). Die Idee Daten auf verschiedene Platten zu verteilen ist aber die gleiche.
Raid Level (1 VDEV) | Pro | Con | Main Usage |
---|---|---|---|
RAID-0 Striping | Nutzkapazität ist Summe aller Einzelkapazitäten, max. hohe Lese-/Schreib-Geschwindigkeit | keine Redundanz | nur geeignet, wenn die Daten verloren gehen können |
RAID-1 Mirroring | hohe Lese-Geschwindigkeit | geringere Schreib-Geschwindigkeit, die Anzahl Festplatten muss durch 2 teilbar sein, Nutzkapazität max. 50% | Wenn max. viele gleichzeitige Lese-/Schreib-Operationen und Ausfallsicherheit gefordert sind |
RAID-Z1 Stripping, 1 Parity | 1 defekte Festplatte kann kompensiert werden, geringere Lese-/Schreib-Geschwindikeit die mit der Anzahl Festplatten steigt | Nutzkapazität ist (Anzahl Festplatten minus 1) * kleinste Einzelkapazität | Kompromiss zwischen Nutzkapazität/Redundanz und Geschwindigkeit |
RAID-Z2 Stripping, 2 Parity | 2 defekte Festplatten können kompensiert werden, geringere Lese-/Schreib-Geschwindikeit die mit der Anzahl Festplatten steigt | Nutzkapazität ist (Anzahl Festplatten minus 2) * kleinste Einzelkapazität | Kompromiss zwischen Nutzkapazität/Redundanz und Geschwindigkeit |
RAID-Z3 Stripping, 3 Parity | 3 defekte Festplatten können kompensiert werden, geringere Lese-/Schreib-Geschwindikeit die mit der Anzahl Festplatten steigt | Nutzkapazität ist (Anzahl Festplatten minus 3) * kleinste Einzelkapazität | Kompromiss zwischen Nutzkapazität/Redundanz und Geschwindigkeit |
Anmerkungen zu Lese-/Schreib-Geschwindigkeiten
1 GBit Netzwerke
, die damit Daten mit rund 100 MB/s
verschieben können. In diesem Kontext ist es absolut vernünftig die höhere Nutzkapazität eines RAID-Z1 oder RAID-Z2 der höheren Geschwindigkeit eines RAID-1 Layout vorzuziehen.ZFS L2ARC Lese-Cache
beigestellt wird. (siehe weiter unten Definition des Pool-Layouts, optionales Cache)Auf der TrueNAS Startseite gelangt man über -> Storage
zum Bereich der Speicherverwaltung
Über -> Storage -> Disks
erhält man die Liste der im System erkannten Festplatten. Hier sollten sich nun einige Disks befinden, die noch keinem Pool zugeordnet sind (N/A
)
Einen neuen Pool kann man über den Pool Creation Wizard (-> Storage -> Create Pool
) erstellen, der Schritt für Schritt bzw. Sektion für Sektion durch die Erstellung führt.
In der Sektion General Info
vergibt man einen Namen für den zu erstellenden Pool
In der Sektion Data
wir das Layout des Pools festgelegt. Am Anfang dieses Artikels habe ich in einer Tabelle die Vor- und Nachteile einer Auswahl von Layouts zusammengefasst. In diesem Beispiel soll ein RAID 5 / RAID-Z1 aus allen vier Platten erstellt werden, es kann also eine Platte defekt ausfallen und alle Daten bleiben weiterhin verfügbar.
1
berechnet, da alle Platten bereits eingebunden sinddas ganze lässt sich auch manuell zusammenstellen
Layout: RAID-Z1
-> Manual Disk Selection
-> Add
VDEV
Nun können die benötigten Festplatten per Drag&Drop in das VDEV gezogen werden.
Das Ergebnis ist das selbe wie bei der Eingabe per Tastatur
-> Save Selection
In der Sektion LOG (Optional)
können dedizierte Festplatten als write-cache hinzugefügt werden
In der Sektion Spare (Optional)
können Festplatten hinzugefügt werden, die im Fall des Ausfall einer anderen Pool-Platte sofort einspringt
In der Sektion Cache (Optional)
können dedizierte Festplatten als ZFS L2ARC read-cache hinzugefügt werden
In der Sektion Metadata (Optional)
können dedizierte Festplatten zum Beschleunigen des Meta Data und Block IO hinzugefügt werden
In der Sektion Dedup (Optional)
können dedizierte Festplatten für De-duplication Tabellen hinzugefügt werden
Die Sektion Review
fasst die Eingaben zusammen
-> Create Pool
um den Pool zu erstellen
Bestätigen, dass der Inhalt aller Festplatten gelöscht wird
-> Continue
Daraufhin wird der Pool erstellt
Der Pool wurde erstellt und das Dashboard für diesen Pool wird dargestellt.
Mit wenigen Schritten kann in TrueNAS ein Datenpool definiert werden, der den persönlichen Wünschen und Möglichkeiten bzgl. Leistung und Kosten entspricht.
Im Beitrag Konfiguration TrueNAS - Erstellen einer Samba Freigabe wird nun endlich ein Teil dieses Datenpools verwendet, um Speicher via Samba im Netzwerk zur Verfügung zu stellen.